Wenn es im Herbst kalt wird, stehen Kaninchenbesitzer vor einer wichtigen Entscheidung: Sollen die Tiere für den Winter ins Haus geholt werden oder lieber in ihrer vertrauten Umgebung mit viel Auslauf im Freien verbleiben? Im Grunde ist nichts dagegen einzuwenden, dass Kaninchen auch die Wintermonate draußen verbringen – allerdings muss das Gehege dazu sorgfältig winterfest gemacht

werden. Auch sind längst nicht alle Tiere für den Winter im Freien geeignet.

Gesundheitscheck für die Kaninchen

Generell gilt, dass Jungtiere und sehr alte Tiere den Winter lieber im Warmen drinnen verbringen sollten. Die alten Tiere haben nicht mehr genug Abwehrkräfte gegen die Kälte und die im Frühling geborenen Jungtiere sind die kalten Temperaturen noch nicht gewohnt. Sie sollten im ersten Jahr nur im Herbst (spätestens bis zum ersten Frost) und im anschließenden Frühjahr (wenn die Fröste vorbei sind) an kalte Außentemperaturen gewöhnt werden, ehe sie einen Winter im Freien verbringen. Wichtig ist auch, dass ein einzelnes Kaninchen nicht alleine im Winter draußen bleibt, denn die Tiere kuscheln sich eng aneinander um sich gegenseitig Wärme zu spenden.

Doch auch bei erwachsenen Tieren ist Vorsicht geboten: Besteht auch nur der leiseste Zweifel daran, dass das Kaninchen gesund und munter ist, sollte es zunächst zum Tierarzt gebracht werden. Dieser kann einen Gesundheitscheck durchführen und notfalls davon abraten, das Tier draußen überwintern zu lassen.

Das Kaninchengehege winterfest machen

Ganz wichtig ist der Schutz vor Wind und Wetter. Dazu muss der Kaninchenstall notfalls umgestellt werden oder eine Schutzwand errichtet werden, die ihn vor eisigen Winden schützt. Auf gar keinen Fall darf der Kaninchenstall zur „Wetterseite“ hin ausgerichtet sein: Dies ist die Himmelsrichtig, aus der am häufigsten der Wind weht und somit auch Regen und Schnell auf den Stall lenkt. In Deutschland ist dies meistens der Westen, bzw. an den Küsten die Seeseite. Ideal ist ein Windschutz auf zwei bis drei Seiten und eine zusätzliche Überdachung, die den Stall vor Nässe schützt. Kalte klamme Winternässe ist der größte Feind des Kaninchens!

Der Käfig selbst sollte idealerweise mit einem doppelten Boden ausgestattet sein, der ihn vor aufsteigender Kälte und Nässe aus dem Erdboden schützt. Der obere Boden (mit dem die Kaninchen in Kontakt kommen) sollte mit einer dicken (!) Schicht Streu ausgestattet sein und einer zusätzlichen wärmenden Schicht Stroh. Auch hier ist darauf zu achten, dass feuchtes Stroh und feuchte Einstreu täglich ausgewechselt werden.

Auslauf ist auch im Winter wichtig

Auf keinen Fall sollten die Tiere von ihrem Auslauf abgesperrt werden: Durch das Herumlaufen und – springen wärmen sich die Kaninchen im Winter auf – auch wenn Schnee liegt. Solange der Stall selbst behaglich warm und vor allem trocken ist, schadet es den Kaninchen auf keinen Fall. Wenn feuchter Schnee in den Stall geschleppt wurde, müssen Stroh und Streu allerdings bald ausgetauscht werden um feuchte Nässe zu vermeiden.