Normalerweise scheiden Kaninchen etwa erbsengroße trockene Bällchen aus, so dass Tierhalter schnell alarmiert sind, wenn sie im Gehege oder Stall weiche oder gar halbflüssige Hinterlassenschaften finden. Kaninchen haben einen sehr empfindlichen Magen-Darmtrakt, so dass Durchfall unterschiedliche Ursachen

haben kann. Auch wenn kein Grund zur Panik besteht, sollte Durchfall stets ernst genommen werden – und vorsichtshalber lieber der Tierarzt aufgesucht werden.

Wie kommt es zum Durchfall bei Kaninchen?

Die häufigste Ursache ist falsches Futter, bzw. eine zu schnelle Futterumstellung. Werden die Kaninchen zum Beispiel in den Wintermonaten im Stall gehalten und mit Heu und Trockenfutter ernährt, sollten sie im Frühling nicht „von heute auf morgen“ ins Außengehege gesetzt werden, wo sie nur frisches Gras bekommen – diese abrupte Umstellung verkraftet ihr Magen nicht. Besser ist es, dem Kaninchen zunächst im Stall einige Tage lang immer mehr Grünfutter zu geben um es so langsam an die andere Futterart zu gewöhnen.

Auch ungewohntes Futter kann dem Kaninchen zu schaffen machen – dabei reicht es schon, wenn im Geschäft eine andere Trockenfuttermarke erworben wurde, weil die gewohnte nicht vorrätig war oder die neue im Angebot war. Wer von einer Marke zur anderen wechseln will, sollte zunächst nur ein wenig des neuen Futters dem gewohnten Futter beimischen und dann nach und nach die Ratio ändern bis das Kaninchen nur noch das neue Futter frisst.

Auch Obst kann den Tieren zu schaffen machen – sei es einfach, dass eine neue Obstsorte den Kaninchenmagen überfordert, oder dass das (gespritzte) Obst nicht sorgfältig gewaschen und abgetrocknet war.

Kein Besitzer kann sein Kaninchen permanent beobachten, so dass es durchaus möglich ist, dass das Kaninchen etwas gefressen hat, was es nicht soll – zum Beispiel die Blätter einer giftigen Hauspflanze wie dem Alpenveilchen. Manche Kaninchen machen auch nicht vor Plastik, Zigarettenstummeln oder bedrucktem Papier halt.

Was tun bei Durchfall beim Kaninchen?

Wenn der Tierbesitzer den Auslöser des Durchfalls kennt, kann er zunächst abwarten, ob sich der Magen des Kaninchens von alleine wieder beruhigt. Hält der Durchfall jedoch länger als 24 Stunden an, kann sich der Tierbesitzer nicht erklären warum das Tier leidet oder wirkt das Kaninchen schon apathisch und frisst nicht mehr, sollte unbedingt der Tierarzt aufgesucht werden.

Ganz wichtig ist es, den Nährstoff- und Wasserverlust auszugleichen und das Tier zum Fressen zu animieren. Dazu eignet sich leicht verdünnter Kamillentee, der dem Kaninchen warm (nicht heiß) eingeflößt wird und den Magen beruhigt. Geriebene Äpfel oder Karotten und Fenchel sind ebenfalls gut für den Kaninchen-Magen. Letztendlich ist es jedoch das Wichtigste, dass das Kaninchen überhaupt frisst. Auch hier gilt wieder: Lässt sich das Tier nicht zum Fressen und Trinken animieren, lieber schnell zum Tierarzt, der ihm eine Elektrolyt-Lösung und Aufbaumittel geben kann.

Bei wiederholtem Durchfall die Ernährung umstellen

Kommt es häufiger zu Durchfall, muss der Besitzer die Ernährung des Kaninchens auf den Prüfstand stellen. Gerade die in Zoohandlungen und Supermärkten zuckrigen „Leckerlis“ können den Tieren gehörig auf den Magen schlagen und sollten vermieden werden.