Kaninchen sind für diverse Parasiten ein gefundenes Fressen – leider auch für Flöhe. Verhindert lässt sich der Flohbefall auch allen Bemühungen um Hygiene nie wirklich. Da Flöhe die gefürchtete Myxomatose übertragen können, müssen Kaninchenhalter stets darauf achten, ob ihre Tiere möglicherweise unter Flöhen leiden – und schnell Gegenmaßnahmen

ergreifen.

Der Kaninchenfloh und andere Parasiten

Spilopsyllus cuniculi hält sich so gerne auf Kaninchen auf, dass diese Flohart als „Kaninchenfloh“ bekannt wurde. Es ist jedoch nicht die einzige Flohart, die das Kaninchen heimsuchen kann – auch andere Hausflöhe können sich im Kaninchenfell niederlassen, während der Kaninchenfloh auch andere Tiere als Wirt nutzt. Für als Haustiere gehaltene Kaninchen ist das Risiko recht gering, von Kaninchenflöhen befallen zu werden, da sich diese vor allem auf wildlebenden Kaninchen tummeln. Das Risiko, dass ein Hundefloh oder ein Katzenfloh auf das Kaninchen übersiedelt, ist da wesentlich höher, wenn weitere Haustiere in der Familie leben.

Immerhin: Flöhe siedeln sich gewöhnlich nicht auf dem Kaninchen selbst an, sondern irgendwo in der Nähe, zum Beispiel in kleinen Ritzen im hölzernen Stall oder in der Einstreu. Dort legen sie ihre Eier ab, die sich innerhalb kurzer Zeit erst in Larven und schließlich in Flöhe verwandeln. Besonders heimtückisch ist die Tatsache, dass die Parasiten im Puppenstadium monatelang auch ohne Nahrung oder bei niedrigen Temperaturen (z.B. im Winter) aushalten können, ehe sie sich schließlich in Flöhe verwandeln. Dadurch wird die Bekämpfung der Parasiten oft zu einer langwierigen Aufgabe und das Hoffen auf einen kalten Winter alleine genügt nicht.

Wie erkenne ich Flöhe am Kaninchen?

Flöhe selbst sind mit bloßem Auge oft nur schwer zu erkennen, zumal sich die Parasiten nur zum Blutsaugen auf dem Kaninchen aufhalten und dann wieder in ihre Ritzen oder ins Streu verschwinden. Einen deutlichen Hinweis auf Flohbefall liefert dagegen der Flohkot, der sich im Fell des Kaninchens als kleine schwarze Pünktchen bemerkbar macht. Ein erstes Symptom für Flohbefall ist zumeist eine spürbare Unruhe beim Kaninchen und ein ständiges Kratzen, da die Flohbisse einen starken Juckreiz auslösen.

Bemerkt der Besitzer, dass sich das Kaninchen häufiger kratzt und allgemein unruhig ist, sollte das Fell sorgfältig gekämmt und auf Flöhe und Flohkot untersucht werden. Um herauszufinden, ob es sich bei den dunklen Krümeln wirklich um Flohkot handelt oder nur um Schmutz, sollten die Krümel auf ein feuchtes Küchentuch gelegt werden. Verfärben sie sich rot, handelt es sich um Flohkot, da sich darin unverdautes Blut befindet.

Die Behandlung von Flohbefall beim Kaninchen

Wird Flohbefall festgestellt, sollte das Kaninchen zum Tierarzt gebracht werden, der entsprechende Medikamente verordnet. Ganz wichtig ist jedoch auch die gründliche Reinigung des Kaninchenstalls und der gesamten Umgebung, da sich dort die Larven verstecken, aus denen wiederum neue Flöhe werden. Hilfreich sind dabei spezielle Staubsaugerbeutel, die mit Anti-Flohmitteln ausgerüstet sind und den aufgesaugten Eiern und Larven den Garaus machen. Der Tierarzt hält auch sogenannte Vernebler bereit, mit denen ganze Räume von Flöhen befreit werden können, ohne dass die Haustiere zu schaden kommen. Leben neben dem betroffenen Kaninchen noch weitere Haustiere im Haushalt, müssen diese natürlich ebenfalls mitbehandelt werden.