Kaninchen sind viel intelligenter als manche Menschen vermuten. Sie freuen sich daher, wenn sich ihr Besitzer mit ihnen beschäftigt und sie immer wieder vor knifflige Aufgaben stellt. Dazu gehört beispielsweise das Verbuddeln von Leckerlis, die sie selbst aufstöbern müssen oder kleine „Parcours“, die es zu überwinden gilt. Daneben gibt es auch etliche spezielle

„Trainingsprogramme“ für Kaninchen, über die die Meinungen auseinander gehen. Manche Kaninchenliebhaber stören sich am „künstlichen“ Training, bei dem Kaninchen Kunststückchen lernen sollen, andere dagegen sind überzeugt, dass sich die intelligenten Tiere über Herausforderungen freuen. Letztendlich muss dies jeder Tierhalter für sich selbst entscheiden – und auch sorgfältig beobachten, ob sich das Kaninchen wohl fühlt oder nicht.

Clicker-Training: So lässt sich das Kaninchen erziehen

Beim Clicker-Training wird ein spezieller Clicker verwendet, wobei jedoch ein handelsüblicher Kugelschreiber genau den gleichen Effekt erzielt – nämlich ein Clickgeräusch auszulösen, welches das Kaninchen mit einer Belohnung verbindet. So kann dem Kaninchen beispielsweise das „Pfötchen geben“ beigebracht werden. Der Besitzer animiert das Kaninchen zum Pfötchen geben und wenn das Tier wirklich eine Pfote hebt, wird mit dem Kugelschreiber geclickt. Zur Belohnung gibt es ein Leckerli, zum Beispiel ein Stückchen frische Möhre. Nach einer Zeit wird das Kaninchen die Zusammenhänge verstanden haben – wird dann geclickt, reicht das Pfötchen und erhält eine Belohnung.

Ganz wichtig: Das „Clicker-Training“ sollte täglich höchstens fünf Minuten dauern, sonst beansprucht es das Tier zu stark. Generell sollte der Mensch auch keine zu hohen Erwartungen an sein Kaninchen stellen und es bei zwei-drei kleinen Kunststückchen wie Pfötchen geben, Männchen machen oder das Herbeirufen per Click belassen. Schließlich ist das Kaninchen kein Zirkustier, das über Stöckchen oder durch Reifen springen soll. Zeigt sich das Kaninchen sehr lernfreudig und begeistert vom täglichen Spiel, kann der Besitzer das Programm natürlich ausdehnen, doch wenn sich das Kaninchen eher unlustig zeigt oder gar Symptome von Stress auftreten, sollte es in Frieden gelassen werden. Jedes Kaninchen ist hier anders.

Was soll das Kaninchen lernen?

Sinnvoll ist natürlich, wenn das Kaninchen lernt, auf Click herbei zu hoppeln. Dann ist es für den Besitzer viel leichter, einem in der Wohnung im Käfig lebenden Kaninchen Freigang zu gewähren und nicht stundenlang suchen zu müssen, wenn es Zeit ist wieder in den Käfig zu gehen. Weiterhin kann das Clicker-Training eingesetzt werden um dem Kaninchen beizubringen, beim Hochheben oder Krallen schneiden nicht herum zu zappeln. Der Erfolg des Trainings hängt hier wesentlich von der Geduld des Besitzers ab und von einem guten Vertrauensverhältnis zwischen Mensch und Tier.