Wie sieht die ideale Unterkunft für ein Kaninchen aus? Noch immer fristen die meisten als Haustiere gehaltenen Kaninchen ein trauriges Dasein in viel zu engen Gitterkäfigen in einer Wohnung oder in einem Holzstall im Hof. Dabei wird leicht übersehen, dass Kaninchen bewegungsfreudige Tiere sind, die viel Auslauf benötigen und auch gerne zu zweit herumtollen möchten. In diesem Artikel möchte ich die besten Möglichkeiten zur Innen- und Außenhaltung der Kaninchen beschreiben.

Die Innenhaltung der Kaninchen

Eines vorweg: Ich benutze in diesem Artikel die Mehrzahl, denn wie ich bereits in einem anderen Artikel erwähnt habe, sollten Kaninchen nicht einzeln gehalten werden. Je nach Größe der jeweiligen Kaninchenart braucht jedes Tier etwa zwei Quadratmeter Platz. Wird ein Paar gehalten, sollten also vier Quadratmeter Platz vorhanden sein. Dies ist in vielen Wohnungen nur schwer machbar. Hier empfiehlt sich ein Kompromiss: Die Kaninchen werden in einem regulären Käfig untergebracht, dessen Tür jedoch meistens offenbleibt. Um den Käfig wird ein „Freigehege“ eingezäunt, das mit Zeitungen und Streu ausgelegt ist um den eigentlichen Wohnungsboden vor den Hinterlassenschaften der Kaninchen zu schützen. Hier können sich die Kaninchen austoben, wenn sie Bewegung benötigen. Kommt Besuch oder wird der Platz im Zimmer aus anderen Gründen knapp, können die Kaninchen auch einmal für kürzere Phasen in den Käfig gesperrt werden, während das Freigehege entfernt wird.

Die Kaninchen ab und zu aus dem Käfig nehmen um mit ihm zu spielen oder es eine halbe Stunde lang in der Wohnung umherhoppeln zu lassen, ist keine echte Alternative! Wichtig ist auch, dass der Schlafplatz der Kaninchen in einer ruhigen Ecke steht, wo sie sich vor ihren menschlichen Mitbewohnern zurückziehen können.

Wer den Aufwand nicht scheut, eine Wohnung „kaninchensicher“ zu machen, kann die Tiere auch einfach frei umherlaufen lassen. Dies ist aber nur reinlichen Personen zu empfehlen, die auch darauf achten, dass die Hinterlassenschaften der Kaninchen täglich gefunden und entfernt werden.

Die Außenhaltung des Kaninchens

Noch glücklicher sind Kaninchen, wenn sie sich häufig im Freien tummeln dürfen. Werden die Kaninchen lediglich im Sommer ab und zu einige Stunden ins Freie gelassen und dabei beaufsichtigt, genügt ein einfaches umzäuntes Gehege aus dem sie nicht ausbüxen können. Sollen die Kaninchen jedoch dauerhaft im Freien leben, müssen einige wichtige Dinge beachtet werden:

So muss das Gehege unbedingt gesichert werden: Die Kaninchen dürfen keine Gelegenheit haben, sich ins Freie zu buddeln, Feinde (z.B. Katzen, Marder oder Füchse) dürfen keine Chance haben, in das Gehege einzudringen. Der für das Gehege verwendete Draht sollte daher einen Meter tief in die Erde eingegraben werden. Alternativ können auch Gehwegplatten hochkant eingefügt werden, die das Buddeln verhindern.

Auch vor fliegenden Feinden müssen sie geschützt sein: Raubvögel können durchaus im Sturzflug ein Kaninchen packen und mit ihm davonfliegen! Daher sollte das Gehege von oben komplett gesichert sein – wobei mindestens die Hälfte des „Daches“ aus Holz oder Teerpappe bestehen sollte, damit die Kaninchen auch vor Regen und Sonne geschützt sind. Mit dem Schutz sollte jedoch auch nicht übertrieben werden – viel Frischluft ist wichtig, denn sonst wird es im Sommer unerträglich heiß. Für den Winter muss jedoch ein warmer Rückzugsort vorhanden sein.