Hinter diesem putzigen Namen verbirgt sich eine der beliebtesten Kaninchenrassen in Deutschland.  Mit ihrem kleinen rundlichen Körper, großen Knopfaugen und einem maximalen Körpergewicht von 1,5kg sind die Farbenzwerge eine leicht zu haltende, „niedliche“ Zwergkaninchenart, die vor allem bei Familien beliebte Haustiere sind.

Die Herkunft der Farbenzwerge

Die ersten Farbenzwerge wurden Ende der 30er Jahre in den Niederlanden vorgestellt, wo ein Züchter Hermelinkaninchen mit Wildkaninchen kreuzte. Erstere wurden aufgrund ihres weichen Fells stark gezüchtet, das dem (wesentlich teureren) Hermelinfell ähnelte und für Pelzkleidung benutzt wurde. Durch die kurz darauf folgende Besetzung der Niederlande durch die Nazis und den zweiten Weltkrieg kam die noch junge Züchtung fast zum Erliegen und erst 1955 wurden wieder Farbenzwerge auf einer Kaninchenausstellung in Amsterdam vorgestellt.  Ein Jahr später fanden die Farbenzwerge auch Aufnahme in den deutschen Standard-Katalog der Rassekaninchen.

Das Aussehen der Farbenzwerge

Echte Rassekaninchen dürfen nur ein Gewicht zwischen 1,0 und 1,5kg aufweisen und müssen die typische Körperform der Farbenzwege mit einem rundlichen Körper,  sehr kurzen Läufen, eng zusammenstehenden kurzen  Ohren und großen Augen aufweisen. Bei der Färbung gibt es zahlreiche unterschiedliche Varianten, von bunt geschenkt bis zu einfarbigen schwarzen, grauen oder blauen Tieren.  Anerkannt sind für die Farbenzwerge alle Färbungen, die auch bei größeren Kaninchen vorkommen.  Farbenzwerge werden wie andere Kaninchenarten in der Regel etwa 10 Jahre alt, doch es gibt auch „Methusalems“ die über 15 Jahre geworden sind.

Da Kaninchen generell sehr gesellige Tiere sind, die gerne miteinander kuscheln, sollte kein Farbenzwerg alleine gehalten werden.  Ein Kaninchenpaar benötigt einen Stall von mindestens 120cm Länge und 60cm Tiefe – doch je größer der Stall ist, umso besser. Dazu sollten die Tiere möglichst viel Auslauf im Freien bekommen.  Ein Kaninchengehege im Garten sollte jedoch  von einem mindestens 80cm, besser noch, einen Meter hohen Zaun umgeben sein, da die Kleinen überraschend hoch springen können. Ideal ist eine „Überdachung“ aus Draht oder einem Netz, damit die Kaninchen keine leichte Beute für Katzen, Füchse oder sogar Raubvögel werden.

Fehlstellung der Zähne beim Farbenzwerg

Durch die Züchtung der Farbenzwerge zu einem sehr runden Kopf wurde der Oberkiefer im Laufe der Zeit zu stark verkürzt, so dass manchmal die unteren Schneidezähne vor den oberen stehen. Dadurch kann das Kaninchen seine Zähne nicht gleichmäßig selbst abnutzen. Tiere, die unter diesem Zuchtfehler leiden, müssen ab und zum Tierarzt gebracht werden, damit die Schneidezähne gekürzt werden können.  Wird dies vernachlässigt, können die Tiere irgendwann kein Futter mehr selbständig fressen.