Auch Kaninchen können an einer Lungenentzündung (Pneumonie) erkranken. Besonders gefährdet sind alte Tiere oder Tiere, deren Immunsystem geschwächt ist. Häufig geht der Lungenentzündung eine Erkrankung am Kaninchenschnupfen voraus. Ursächlich sind Viren, Bakterien, Parasiten oder Pilze, sowie in seltenen Fällen das Einatmen von Futterteilen.  Manchmal kann es auch aufgrund starker Temperaturschwankungen zu einer Lungenentzündung kommen, zum Beispiel wenn das Kaninchen im Frühling zu früh nach draußen gebracht wurde oder im Herbst noch draußen ist, wenn es zu einem starken Temperaturabfall kommt.

In seltenen Fällen können Infektionskrankheiten auch von anderen Tieren auf das Kaninchen übertragen werden und eine Lungenentzündung auslösen. So können Vögel an der sogenannten Ornithose leiden und diese auf Kaninchen übertragen oder Hunde an der caninen idiopathischen Lungenfibrose.

Die Diagnose der Lungenentzündung

Erste Symptome einer Lungenentzündung beim Kaninchen sind u.a. Apathie und Appetitlosigkeit, sowie häufiges Niesen, tränende Augen und eitriger Ausfluss aus den Nasenlöchern.  Da sich das Kaninchen verstärkt putzt um den Ausfluss los zu werden, klebt dieser dann häufig auch an den Pfoten. Besitzer sollten vor allem auf rasselnde Atmung und Maulatmung achten.

Um eine Lungenentzündung vom Kaninchenschnupfen zu unterscheiden, macht der Tierarzt einen Abstrich aus der Nase des Kaninchens und hört die Lunge ab. Auf keinen Fall sollte das Kaninchen zuhause mit „Hausmittelchen“ behandelt werden, wenn es an Schnupfen leidet. Die Gabe von Antibiotika ist grundsätzlich sinnvoller. Um die Atemwege zu befreien, kann das Tier mit Kochsalzlösung inhalieren lassen oder eine Spülung des Tränen-Nasen-Kanals durchführen.  Hilfreich ist auch eine Rotlichtlampe für zusätzliche Wärme und die Fütterung von Vitaminen.

Bei rechtzeitiger Behandlung kann die Lungenentzündung meist erfolgreich behandelt werden, doch auch mit einem tödlichen Ausgang muss gerechnet werden.

Vorbeugung der Lungenentzündung

Der beste Schutz gegen Lungenentzündung beim Kaninchen ist eine artgerechte Haltung mit großer Hygiene. So muss der Käfig oder das Gehege regelmäßig gründlich gesäubert werden und auf einen Standport ohne Zugluft geachtet werden.  Ein weiterer wichtiger Faktor ist Stress als Auslöser von Infektionskrankheiten: So sollten niemals zu viele Kaninchen auf engem Raum gehalten werden und Kaninchen, die sich spinnefeind sind, getrennt untergebracht werden. Auch der „Faktor Mensch“ kann viel zum Stress des Tieres beitragen: Ungestüme Kinder, die das Kaninchen gegen seinen Willen aufheben und mit ihm kuscheln wollen, belasten das Tier ebenso wie Lärm und Unruhe.

Da Menschen ihre eigenen Schnupfenviren auch auf das Kaninchen übertragen können, sollten erkältete Besitzer auf den direkten Kontakt mit ihrem Haustier verzichten, bis die Erkältung abgeklungen ist.