Kaninchen sind leider recht anfällig für Augenprobleme wie Konjunktivitis (Bindehautentzündung) und Augenausfluss. Ganz verhindern lassen sich diese Krankheiten nicht, doch Besitzer können einiges zur Vorbeugung beitragen: So ist es ganz wichtig, dass der Kaninchenkäfig nicht in der Zugluft steht und dass er regelmäßig gesäubert wird.

Wie entsteht Konjunktivitis?

Die Bindehaut ist eine Art Schleimhaut, die zwischen Augapfel und Augenlid sitzt und dafür sorgt, dass die Tränenflüssigkeit bei jedem Augenaufschlag gleichmäßig über der Cornea verteilt wird. Salopp könnte man sie als einen winzigen Scheibenwischer am Auge bezeichnen. Schädliche äußere Einflüsse wie Zugluft oder Schadstoffe reizen die Bindehaut und führen schließlich zu einer Entzündung – beim Kaninchen genauso wie beim Menschen. Was viele Menschen nicht wissen: Die Ausscheidungen des Kaninchen enthalten giftiges Ammoniak, das ebenfalls zu einer Bindehaut-Entzündung führen kann. Es ist daher ungemein wichtig, dass der Käfig oder Stall regelmäßig gereinigt wird!

Weitere Ursachen für eine Konjunktivitis sind Infektionen mit Viren oder Bakterien, Allergien, Fremdkörper im Auge oder Verletzungen. Häufig ist die Bindehaut-Entzündung eng mit einer sogenannten Dakryozystitis, d.h. einer Entzündung des Tränensacks, verknüpft. Bei dieser Erkrankung verstopft der Tränenkanal mit Eiter und die Tränenflüssigkeit kann nicht mehr normal abfließen. Es kommt zum Augenausfluss. Auch Zahnkrankheiten des Kaninchens können zu einer Darkyozystitis führen. Machen sich Augenprobleme beim Kaninchen – Ausfluss, gerötete Augen oder geschwollene Lider – bemerkbar, sollte das Tier auf jeden Fall zum Tierarzt gebracht werden um die richtige Diagnose zu stellen.

Wie wird Konjunktivitis behandelt?

Der Tierarzt wird meist eine Probe der Augenflüssigkeit nehmen und auf Viren und Bakterien prüfen. Bei einer Infektion werden entsprechende Antibiotika oder andere Medikamente verschrieben. Liegt eine Dakryozystitis vor, wird er überprüfen ob die Tränengänge verstopft und eine mögliche Verstopfung gezielt behandeln.

Lässt sich keine Infektion feststellen, wird der Tierarzt gezielt nach den Lebensumständen des Kaninchens fragen um Faktoren wie Zugluft oder einer fehlerhaften Haltung auf die Spur zu kommen. Gegen die akute Bindehautentzündung werden meist Kortisonpräparate wie Augentropfen oder Augensalben verschrieben.

Solange es sich „nur“ um eine einfache Bindehaut-Entzündung handelt, sind die Heilungschancen in der Regel sehr gut. Um Rückfälle zu vermeiden, sollte in Zukunft stärker auch die optimale Haltung des Tieres geachtet werden. Kommt es wiederholt zu Entzündungen, weil sich rivalisierende männliche Kaninchen immer wieder bekämpfen und verletzen, wird der Tierarzt auch eine Kastration eines oder beider Männchen raten.

Keine eigenmächtige Behandlung zuhause!

Manche Besitzer neigen dazu, eine Bindehaut-Entzündung beim Kaninchen genauso zu behandeln wie bei ihnen selbst, d.h. sie greifen zu Hausmitteln wie Kamillentee, mit dem die Augen ausgespült werden. Dies ist jedoch genauso wenig sinnvoll wie homöopathische Mittelchen aus der Apotheke. Bei Augenproblemen des Kaninchens ist es immer besser, das Tier direkt zum Tierarzt zu bringen, damit dieser der Ursache auf den Grund gehen kann und gezielt passende Medikamentee verordnen kann.