Der Zwergwidder (früher auch als Widderzwerg) bekannt, gehört zu den beliebtesten Kaninchenrassen in Deutschland. Beim Zwergwidder handelt es sich um die kleinste Rasse der Widderkaninchen, deren gemeinsames Merkmal die seitlich am Kopf herabhängenden Ohren sind. Der deutsche Namen „Widderkaninchen“ leidet sich von der Kopfform der Kaninchen ab, die an ein männliches Schaf erinnert.  Die großen Varianten der Widderkaninchen werden vor allem in Außengehegen und Stallungen gehalten, während der kleine Zwergwidder häufig auch in Käfigen in der Wohnung gehalten wird. Aufgrund seines sonnigen Gemütes gilt er als ideales Haustier für verantwortungsvolle Kinder.

Die Geschichte des Zwergwidders

Kaninchen mit hängenden Ohren sind keine Züchtung, sondern kommen seit vielen Jahrhunderten in der Natur vor. Die modernen Zuchtrassen entstanden durch konsequente Verpaarung von Kaninchen mit Hängeohren. Während die ersten Rassen noch ziemlich groß waren, wurden im Laufe des 20.Jahrhunderts die ersten Zwergrassen gezüchtet.  In Deutschland wurde 1957 der erste Kleinwidder auf einer Ausstellung präsentiert.

Der Zwergwidder wurde ab 1952 in den Niederlanden gezüchtet, wo Adrian de Cock den Französischen Widder mit dem Farbenzwerg verpaarte und auch noch den englischen Widder hineinkreuzte. Offiziell vorgestellt wurden die Zwergwidder 1964 in Den Dosch.  In Deutschland fanden sie 1973 unter dem Namen Widderzwerge Aufnahme in den Standard. Die offizielle Umbenennung in Zwergwidder erfolgte 2003.

Die Haltung des Zwergwidders

Der Zwergwidder wird in der Regel etwa 1,4 – 1,9kg schwer und kommt in zahlreichen Farbvarianten daher. Der Körper ist kurz und gedrungen, der Kopf sollte mit seiner Ramsnase und breiten Stirn dem Kopf des Widders entsprechen. Die Ohren sind fleischig und abgerundet und ihre Spannweite sollte etwa 24-28 Zentimeter betragen.

Zwergwidder lassen sich ganz gut im Haus halten, benötigen aber trotzdem Auslauf im Freien. Wie alle Kaninchenrassen sind auch die Zwergwidder gesellige Tiere, so dass sie mindestens zu zweit gehalten werden. Zu beachten ist, dass der Käfig nicht in Zugluft steht und nicht in Räumen mit viel Lärm. Gerade wenn die Zwergwidder als Haustiere für Kinder gedacht sind, sollten sie nicht unbedingt im Kinderzimmer gehalten werden, wo viel laut herumgetobt wird oder laute Musik spielt. Kaninchen haben einen sehr ausgeprägten Hörsinn und mögen Lärm gar nicht.

Ein Käfig für zwei Zwergwidder sollte mindestens 150cm lang und 60cm tief sein. Dazu benötigen die Tiere mindestens zweimal täglich Auslauf in der Wohnung oder idealerweise im Garten. Bei einem Gartengehege sollte darauf geachtet werden, das es abgedeckt wird, so dass die Kaninchen keine leichte Beute für Katzen, Füchse oder Raubvögel werden.